Das ist die zentrale Frage der Studie, an der ich gemeinsam mit Kolleg:innen der Ostschweizer Fachhochschule im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart gerade arbeite.Die Kinder- und Jugendhilfe in Stuttgart wurde im Jahr 2021 durch das Konzept „Integrierte Jugendarbeit Innenstadt“ ergänzt. Es geht darum, eine über die institutionelle Jugendhilfe hinausweisende Zusammenarbeit zu entwickeln. Dazu wird in der „Stuttgarter Jugendstudie“ das vorhandene Wissen zu aktuellen Lebenssituationen, Erfahrungen und Bedürfnissen junger Menschen in Stuttgart aufgearbeitet und mit einer Vielfalt an sozialräumlichen und partizipativen Methoden durch jugendliche Perspektiven erweitert und zu Ansätzen für eine Weiterentwicklung verarbeitet.
Der erste Baustein der Untersuchung war als „Exploration“ angelegt. Zum einen wurden das bereits zu Stuttgart vorliegende Studien- und Datenmaterial analysiert. In einem zweiten Schritt wurden Gruppengespräche und Einzelinterviews mit verschiedenen jugendlichen Gruppen, Fachpersonen und politischen Akteur:innen geführt. Zum Dritten wurden City Walks mit verschiedenen guides, die unterschiedliche jugendliche Blickweisen auf den öffentlichen Raum repräsentieren, durchgeführt.
Der zweite, aktuell bearbeitete Baustein besteht aus einer „Vertiefung“. Deren Kern sind sechs Fallstudien zu jugendlichen Szenen, Orten und Praktiken, in denen über qualitative Methoden wie teilnehmende Beobachtung, ethnografische Interviews und die Dokumentation und Analyse von Artefakten unterschiedliche Konstellationen jugendlicher Aneignungen des öffentlichen Raums in den Blick genommen werden.
Im dritten Baustein „Transfer“ ab Herbst 2023 werden diese Konstellationen mit den verschiedenen Stakeholdern diskutiert und validiert. Ziel dieses letzten Bausteins sind konzeptionelle Anhaltspunkte für eine jugendgerechte Stadt Stuttgart.
Weitere Informationen zur Studie auf der Website des Instituts für Soziale Arbeit und Raum.